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23/03/2008 UM 07 UHR 02
Bereits Anfang Dezember dieses Jahres soll die komplett erneuerte Brücke in Betrieb gehen. Damit wird ein Nadelöhr auf der europäischen Eisenbahn-Verkehrsachse Paris–Berlin–Warschau–Moskau beseitigt und die Leistungsfähigkeit dieser Verbindung erhöht. Rund 25 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Grundlage ist eine ebenfalls heute zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen abgeschlossene Vereinbarung zum Bau und zur Unterhaltung der insgesamt 13 Grenzbrücken über Oder und Lausitzer Neiße.
Wolfgang Tiefensee, Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, und sein polnischer Amtskollege Cezary Grabarczyk starteten gemeinsam mit Stefan Garber, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG, sowie dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), Martin Patzelt, und Ryszard Bodziacki, Bürgermeister der Stadt Slubice, den Brückenneubau. „Die Oder ist inzwischen ein verbindender Fluss in der Mitte Europas, denn die Eisenbahnbrücken über die Oder verbinden die europäischen Wirtschaftszentren. Daher ist es so wichtig, dass wir mit unseren polnischen Kollegen die Schienenwege über die Oder modernisieren. Denn nur eine leistungsfähige Infrastruktur schafft die Voraussetzungen für weiteres Wachstum auf der Schiene“, sagte DB-Vorstand Garber.
Die ältesten Teile der Oderbrücke bei Frankfurt (Oder) stammen aus dem Jahr 1870. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke bis 1951 wiederhergestellt. Nun wird die Brücke komplett durch einen Neubau ersetzt. Die Vorlandbrücken werden aus Spannbeton hergestellt. Über den Strom spannt sich eine neue zweigleisige Netzwerk-Bogenbrücke mit 104 Metern Stützweite.
Besonders kompliziert ist der Bauablauf. Zunächst werden die alten Stahlteile der nördlichen Vorlandbrücken abgebaut und die neuen Vorlandbrücken-Teile sowie Widerlager und Pfeiler erstellt. Die Bogenbrücke wird am polnischen Ufer vormontiert. Vom 17. Oktober bis 1. Dezember – in nur 45 Tagen – werden die alte Brücke komplett abgebrochen, die Neubauten eingeschoben beziehungsweise eingeschwommen und die Bahnverbindung über die Brücke wieder hergestellt.
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