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20/09/2008 UM 06 UHR 14
„Die Verbindung ist eine Erfolgsgeschichte. Wir zählen heute rund 40 Prozent mehr Fahrgäste als vor zehn Jahren“, sagte Ingulf Leuschel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Berlin. So stieg zwischen 1999 und 2007 die Zahl der Reisenden auf der neuen Strecke von knapp 19.000 auf über 27.000 am Tag. Nach Berechnungen des DB Umweltzentrums sind die Schadstoffemissionen im Korridor Hannover–Berlin seither um rund 600.000 Tonnen CO2, etwa 2.000 Tonnen Stickoxid und rund 210 Tonnen Feinstoffpartikel zurückgegangen.
Mit der Eröffnung der 263 Kilometer langen Trasse am 15. September 1998 durch den ICE mit dem Namen „Claus Schenk Graf von Stauffenberg“ war die deutsche Hauptstadt erstmals regelmäßig und mit Tempo 250-Verbindungen an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn angeschlossen. In politischer Hinsicht ein einmaliges und historisches Projekt: Noch vor der deutschen Wiedervereinigung einigten sich die Bundesrepublik und die DDR auf den Bau der Strecke. Im Mai 1990 unterzeichneten die deutschen Verkehrsminister Friedrich Zimmermann (West) und Horst Gibtner (Ost) in Bonn die Vereinbarung.
Mit der Grundsteinlegung für den neuen, 812 Meter langen Brückenzug über die Elbe bei Hämerten in Sachsen-Anhalt östlich von Stendal begann am 11. November 1992 der eigentliche Neubau. Realisiert wurde eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, die weithin 250 Stundenkilometer zulässt, von Oebisfelde bis Staaken vor den Toren von Berlin. Hinzu kam der Ausbau der Strecke Hannover–Wolfsburg–Oebisfelde ab Lehrte für Tempo 200. Später folgte die so genannte Weddeler Schleife – eine Verbindung von der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Braunschweig und Hildesheim. Diese wird von den ICE-Zügen in Richtung Frankfurt(Main), Stuttgart und Basel genutzt, welche die Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover–Würzburg kurz hinter Hildesheim erreichen.
Die Trasse durch Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg gehörte als Großbauvorhaben der Bahn mit zu den ersten, die mit einer modernen Projektorganisation realisiert wurden.
So wurden 180 Kilometer der Strecke als so genannte feste Fahrbahn ausgeführt, das heißt die Schwellen sind nicht mehr in Schotter, sondern in Beton oder Asphalt gebettet. Zu den Innovationen gehörten auch neue Hochgeschwindigkeitsweichen, die ersten Stahlbrücken mit fester Fahrbahn über Havel und Havelkanal und eine neue Oberleitung, die Geschwindigkeiten von bis zu 400 Stundenkilometer zulässt. Elektronische Stellwerke wurden errichtet, um die Strecke Berlin–Oebisfelde von der Betriebszentrale in Berlin und den Abschnitt bis Hannover aus der Betriebszentrale Hannover zu steuern.
"Wesentliche technische Innovationen wie verschiedene Formen der festen Fahrbahn, Hochgeschwindigkeitsweichen oder auch durchgängige Stellwerks- und Dispositionssysteme haben sich auf der Strecke bewährt. Die dort gewonnenen Erkenntnisse haben wir in anderen Infrastrukturprojekten genutzt". so Arvid Kämmerer, Leiter regionale Außenbeziehungen Region Ost der DB Netz AG. "Der Betrieb auf der Strecke ist insgesamt sehr stabil, das heißt diese wichtige Ost - West - Verbindung in die deutsche Hauptstadt ist sehr zuverlässig. Wir nutzen diese Strecke in den Nachtstunden auch intensiv für den Güterverkehr, insbesondere auch im Durchlauf Nordseehäfen/Ruhrgebiet nach Osteuropa."
Für die Erweiterung der Hochgeschwindigkeitsverbindung wurde das Netz der Bahnstromversorgung neu geknüpft Mit der Inbetriebnahme der Stromleitungstrasse von Oebisfelde nach Rathenow im März 1995 führte man erstmals die beiden bis dahin getrennten Bahnstromnetze der ehemaligen Bundesbahn und Reichsbahn zusammen.
Das Neubauprojekt blieb nicht das einzige, das die Bahnverbindungen in die Hauptstadt entscheidend verbesserte. Im Dezember 2004 konnte der Ausbau der Strecke Berlin–Hamburg abgeschlossen werden. Dort fahren seitdem ICE-Züge mit rund 230 Stundenkilometern und verbinden die beiden größten deutschen Städte in rund 90 Minuten. Auch hier stieg die Zahl der Fahrgäste in kürzester Zeit um rund 40 Prozent. Seit 2006 ist die Ausbaustrecke Berlin–Leipzig fertig gestellt. Zwischen beiden Städten fahren die ICE-Züge mit einem Tempo von rund 200 Stundenkilometer und benötigen nur noch etwa 60 Minuten. Eine weitere wichtige Etappe war die Einrichtung durchgehender ICE-Züge von Berlin über Hamburg nach Kopenhagen zum letzten Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007.
Die Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–Hannover wird heute von den ICE-Linien Berlin–Hannover–Köln (Linie 10), Berlin–Braunschweig–Kassel–Frankfurt(Main)–Stuttgart (Linie 11), Berlin–Frankfurt(Main)–Basel–Interlaken und der Intercity–Linie Berlin–Amsterdam (Linie 77) befahren. In Frankfurt(Main) und Köln bestehen Anschlüsse mit ICE und Thalys in Richtung Brüssel, Paris und London. Damit ist die Strecke Berlin–Hannover heute fester Bestandteil des stetig wachsenden europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes.
Die Deutsche Bahn führt die Modernisierung der Station in Viersen im Juli weiter fort.
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