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19/04/2009 UM 07 UHR 04
„Straßenbahnen mit hybriden Energiespeichern können bis zu 2.500 Meter oberleitungslos fahren. Sie schonen nicht nur historische Architektur und verschönern das Stadtbild, sondern sind besonders umweltfreundlich und sparen Energie“, sagte Michael Meinert, verantwortlicher Entwicklungsleiter bei Siemens Mobility. Mit Energiespeichern ausgestattete Fahrzeuge benötigen jährlich bis zu 30 Prozent weniger Energie und verursachen bis zu 80 Tonnen weniger CO2-Emissionen als Fahrzeuge ohne Energiespeicher. Durch ein neues Schaltungskonzept können Sitras HES und Sitras MES auch auf Bestandsfahrzeugen problemlos nachgerüstet werden. Die Schieneninfrastruktur bleibt völlig unberührt. In Portugal läuft das Hybrid-Energiespeichersystem seit November 2008 erfolgreich im Fahrgastbetrieb. Es ist außerdem für den Einsatz im ÖPNV nach BOStrab zugelassen.
Der hybride Energiespeicher Sitras HES besteht aus zwei Energie speichernden Komponenten: dem mobilen Energiespeicher Sitras MES (Doppelschicht-Kondensator, DSK) und einer Nickel-Metallhydrid-Batterie. Sitras MES ermöglicht den energiesparenden Betrieb. Das Hybrid-Konzept Sitras HES kombiniert die Vorteile der DSK mit den Eigenschaften einer Traktionsbatterie. Dadurch lassen sich die Strecken, die oberleitungslos gefahren werden können, auf bis zu 2.500 Meter verlängern. Die Systeme werden auf ungenutzten Dachflächen einer Straßenbahn montiert und über einen Gleichstromsteller (DC/DC-Wandler) elektrisch an den Einspeisepunkt des Fahrzeugs angebunden. Mit diesem neuen, unabhängigen Schaltungskonzept kann das Energiespeichersystem sowohl direkt in neue Schienenfahrzeuge integriert als auch in bestehende Fahrzeuge eingebaut werden. Die Energiespeicher laden sich durch das Bremsen während der Fahrt auf. Mit der gespeicherten Energie kann eine Straßenbahn längere Strecken fahren, ohne durch die Oberleitungen mit Strom versorgt werden zu müssen. Auf den mit Oberleitungen versehenen Strecken oder durch stationäre Ladestationen, zum Beispiel an den Haltestellen, können sich die Energiespeicher ebenfalls aufladen. Der hohe Energieinhalt der Traktionsbatterie erlaubt den Betrieb auch bei Ausfall oder Wartungsarbeiten an der Oberleitung sowie bei unvorhersehbaren Störungen auf oberleitungslosen Strecken.
Durch die Rückspeisung der Bremsenergie kann sich zukünftig der Energiebedarf eines mit Sitras HES beziehungsweise Sitras MES ausgestatteten Fahrzeugs unter optimalen betrieblichen Bedingungen jährlich um bis zu 30 Prozent verringern. Ein Fahrzeug mit geringerem Energiebedarf verursacht gleichzeitig bis zu 80 Tonnen weniger CO2-Emissionen im Jahr. Zudem wird die Netzspannung stabiler, da sich der Spannungsabfall entlang der Oberleitung besonders in Hochbetriebszeiten reduziert. Die Betreiber von oberleitungslosen Strecken sparen außerdem bei den Elektrifizierungskosten. Das oberleitungslose Fahren eignet sich besonders gut für schwierige bauliche Gegebenheiten, die eine Oberleitungsinstallation erschweren, zum Beispiel in Tunnels, unter Brücken, an Systemwechselstellen oder großen Kreuzungen, die mehrere Verkehrssysteme nutzen.
Im vergangenen Jahr hat Siemens Mobility eine Straßenbahn der portugiesischen Gesellschaft Metro Transportes do Sul S.A. (MTS) mit Sitras HES ausgestattet. Seit November 2008 wird das System erfolgreich im Fahrgastbetrieb eingesetzt. Das Fahrzeug fährt nun zwischen den südlich von Lissabon liegenden Städten Almada und Seixal, kann bis zu 2.500 Meter ohne Energieversorgung durch die Oberleitung fahren und spart dabei zugleich Energie.
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